Das Lügen zu lernen ist für die menschliche Entwicklung ein völlig natürlicher Prozess.
Kleinkinder müssen das „Flunkern“ erst lernen und einher geht das Erlernen wichtiger sozialer Eigenschaften.
Doch sind Lügen als Erwachsener wirklich von Nöten? Vermutlich würden jetzt die meisten mit Ja antworten. Bis zu einem gewissen Grad gebe ich euch natürlich recht.
Mir geht es heute jedoch darum, einmal die Sache mit dem Lügen von einer anderen Seite zu betrachten.
Wenn man jemanden belügt und ich rede hier nicht von Lügen wie "dein Kleid sieht toll aus" oder "deine neue Frisur steht dir super", sondern ich spreche hier von Lügen, die ganz bewusst entschieden werden, um dem Gegenüber etwas Essenzielles vorzuenthalten. Was passiert dann eigentlich?
Nimmt man in diesem Moment dem Gegenüber nicht das Recht, seine eigene Entscheidung zu diesem Thema zu treffen? Nimmt man ihm nicht das Recht, sich mit der tatsächlichen Situation auseinander zu setzten? Nimmt man ihm nicht das Recht, für sich und seine Werte einzustehen? Nimmt man ihm nicht sein Geburtsrecht, sich selbst zu schützen?
Man lässt diesen Menschen eiskalt ins Messer laufen und das für welchen ach so wichtigen Grund?
Dasselbe gilt für jede Art des Verschweigens, wenn man genau weiß, dass eine mir bekannte Sache die Meinung, die Handlung oder die Entscheidung meines Gegenübers beeinflussen würde.
Wieso machen die Menschen nicht den Mund auf, um diesen Menschen zu beschützen? Lieber wegsehen, denn es geht mich ja nichts an?
Wer willst du also im Leben sein? Die Person, die andere ins Messer laufen lässt oder die Person, die andere respektiert?
Alles Liebe,
deine Margit Maria
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